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Gersthofen, Emersacker oder Dinkelscherben - all diese Orte findet ihr in unserer Nähe und alle haben Urgetreidesorten im Namen. Ein Grund, aber natürlich nicht der Einzige, warum wir das Thema Urgetreide interessant und wichtig finden und uns damit beschäftigen. Theoretisch und natürlich auch praktisch, denn es ist uns wichtig, diese Getreidesorten bei unseren Produkten wie Nudeln, Spätzle oder Kuchen zu verarbeiten und sie euch in unserem Unverpacktladen zur Verfügung zu stellen.


Warum Urgetreide?

Drei gute Gründe, unser Urgetreide zu probieren:

Ernährungsvielfalt und Geschmackserlebnis:

Getreide bildet neben Gemüse den Grundbaustein für eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Meist schöpfen wir jedoch die volle Bandbreite und die Vielfalt gesunder Getreidesorten nicht aus. Stattdessen wird standardmäßig hauptsächlich Weizen verarbeitet, der vermehrt auf Ertragsoptimierung gezüchtet wurde. Geschmacklich anspruchsvolle und gesundheitlich wertvolle Alternativen wie Einkorn, Dinkel und Emmer wurden damit verdrängt und gehörten lange zu den „unterschätzen Getreidearten“i.

Wir wollen euch den gesundheitlichen Mehrwert und die geschmackliche Vielfalt dieser alten Sorten wieder spürbar machen.

„Essen liefert nicht nur Energie. Alles, was wir zu uns nehmen, kommuniziert mit jeder einzelnen Zelle in unserem Körper.“ii


Regionalität:

Der Getreideanbau und die Mühlen in der Augsburger Region bildeten bereits im Mittelalter die Versorgungsgrundlage der Bevölkerung.iii Historische Quellen belegen die Verwendung von Urgetreidesorten in der Region Augsburg bis weit in die Geschichte. Der Dinkel, auch als das „Schwabenkorn“iv bezeichnet, und andere Urgetreidesorten prägten die Gegend, sodass sich das Getreide sogar in Orts- und Städtenamen verewigen konnte. Dinkel-scherben, Gerst-hofen und E[m]mers-acker verweisen noch heute auf die lange Tradition der ursprünglichen Getreidesorten in der Region.

Unser Anspruch ist es, dieses Getreide als Kulturgut zu erhalten und in der Region wieder aufleben zu lassen. Unser Urkorn wächst in der Region, wird dort verarbeitet, verkauft und vielleicht sogar dort gegessen.


Nachhaltigkeit:

Durch unsere regionalen Bezugspunkte für Getreide wird der ökologische Fußabdruck dieses Grundnahrungsmittels auf ein Minimum reduziert. Der biologische Anbau unserer Lieferanten leistet dazu ebenfalls einen erheblichen Beitrag.


i Miedaner, Thomas: Unterschätzte Getreidearten. Einkorn, Dinkel, Emmer und Co, Clenze 2012.

ii Riedel, Matthias: Artgerechte Ernährung. Heilung von Beschwerden, die Ärzte ratlos machen, München 2019, Seite 16.

iii Vgl. Clasen, Claus-Peter: Die Augsburger Getreidemühlen. 1500-1800, Augsburg 2002.

iv Oblinger, Hermann: Der Dinkel (Tritium Spelta) in Bayerisch-Schwaben: ein biologisch-historischer Abgesang auf das „Schwabenkorn“, in: Berichte des Naturwissenschaftlichen Vereins für Schwaben e.V., Augsburg 1960.


Urgetreide im Portrait: Schmeckt gut und tut gut!

Einkorn:

Der Name „Einkorn“ leitet sich davon ab, dass dieses Spelzgetreide auf jedem Spindelabsatz nur ein einziges Korn trägt. Der Anbau dieses Getreides ist daher auch weniger ertragreich. Hinzu kommt, dass das einzelne Korn diploid, also kleinkörnig, wächst. Der Aufwand für die Erzeugung des Getreides ist damit vergleichsweise hoch. Die daraus resultierenden höheren Kosten macht das Urkorn aber durch eine Vielzahl gesundheitlicher und geschmacklicher Vorteile wieder wett:

  • Der nussige Geschmack verleiht den Backwaren ein intensives und außergewöhnliches Aroma.
  • Beinhaltet gesundheitsförderliche Inhaltsstoffe wie Carotinoide, Mineralstoffe und sekundäre Inhaltsstoffe wie Zink und Selen
  • Der im Vergleich zum heutigen Saatweizen hohe Eiweißgehalt hat einen positiven gesundheitlichen Effekt:

„Pflanzeneiweiß steigert nicht wie tierisches Eiweiß die Arterienverkalkung. Ganz im Gegenteil: Pflanzeneiweiß reduziert das Risiko sogar bei Menschen mit Risikofaktoren wie Diabetes oder Bluthochdruck. Ideal sind pflanzliche Eiweißquellen. Pflanzeneiweiß reduziert langfristig das Infarktrisiko“1

Emmer:

Schon 4500 Jahre vor Christi Geburt wurde Emmer in Deutschland erstmals kultiviert.2 Als Nudel, Bratling oder Brot schmeckt uns dieses Urgetreide noch heute.

  • Angenehm würziger Geschmack
  • Verfügt über eine relativ gute Backfähigkeit
  • Ertragsmenge etwas besser als beim Einkorn
  • Emmer zeichnet sich durch ein gutes Verhältnis von Kohlenhydraten und Proteinen aus. Er ist reich an Mineralstoffen wie Eisen, Magnesium und Zink

Dinkel:

Das sogenannte „Schwabenkorn“3 war für die bayerische Region über einen sehr langen Zeitraum die Hauptgetreideart. Noch heute erfreut sich der Dinkel großer Beliebtheit – als Hauptbestandteil von Spätzle, als Brotgetreide oder in Form von Grünkern (jung geernteter Dinkel).

  • Leicht süßlicher, vollmundiger Geschmack
  • „reich an Vitaminen, Mineralstoffen und ungesättigten Fettsäuren.“4
  • Dinkel liefert schon etwas bessere Erträge als Einkorn, bleibt jedoch weit hinter den Ertragsmengen des heutigen Saatweizens zurück. Zudem muss das Dinkelkorn mehrfach entspelzt werden, was ebenfalls zu einem höheren Arbeitsaufwand führt.


1 Riedel, Mathias: Artgerechte Ernährung. Heilung von Beschwerden, die Ärzte ratlos machen, München 2019, Seite 24.

2 Vgl. Miedaner, Thomas und Longin, Friedrich: Unterschätzte Getreidearten. Einkorn, Emmer, Dinkel und Co, Deutschland 2012, Seite 19.

3 Miedaner, Thomas und Longin, Friedrich: Unterschätzte Getreidearten. Einkorn, Emmer, Dinkel und Co, Deutschland 2012, Seite 31.

4 Huber, Roswitha: Gutes Brot. Genuss und Lebensfreude mit einer einfachen Delikatesse, München 2010, Seite 48.

Unsere Sommeröffnungszeiten für Café und Laden

Donnerstag, Freitag und Samstag: 9:00 – 12:00 und 14:00 – 18:00 Uhr.
Sonntag durchgehend 9:00 – 18:00 Uhr
Frühstück jeweils bis 12:00 Uhr

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